Unser Abenteuer in Bildern

Bericht in der "Esslinger Zeitung"

Am 02.05. hat und die "Esslinger Zeitung" einen tollen Artikel gewidmet. Die Aufregung steigt!



Samstag, 5. Mai 2018

Nach der Anreise zum Start der Rallye nach Bischwiller (Nähe Strasbourg) und einer erholsamen Nacht in unseren drei wunderschönen und frisch gewaschenen Mercedes sind wir, wie auch die ca. 40 anderen 4-6 köpfigen Teams auf den Weg zur ersten Rallyestation Günzburg (Abholung Roadbook) gegangen. Die Strecke führte uns durch den Hochschwarzwald und direkt an Stuttgart vorbei. Nachdem wir das Roadbook in der Hand hielten, die anstehenden Challenges eingeschätzt haben, bekamen wir von einer lokalen Brauerei noch ein wenig "Reiseproviant". Nach kurzem Aufenthalt und Stärkung mit traditionellen türkischen Speisen sind wir dann auch wieder zum Ziel unserer 1. Etappe - Passau, aufgebrochen. Doch schon nach wenigen Kilometern machte uns unsere BlackPearl einen Strich durch die Rechnung - der Stoßdämpfer hinten links war gebrochen, was uns selbstverständlich leicht unvorbereitet traf. Nach mehreren Anläufen und Versuchen den Dämpfer an der Karosse zu befestigen/schweißen gaben wir auf und griffen zu Rallye-Reparatur-Regel 1: "wenn gar nichts mehr geht helfen Draht, Kabelbinder, Panzertape, Silikon und am besten viel davon! Nach einer Nachtschicht unterm Auto ging es denn endlich in unsere Nachtlager.

Sonntag, 6. Mai 2018

Um 5 Uhr früh beginnt eine der längsten Etappen unserer Route - wir sind auf dem Weg von Passau ins südliche Ungarn - immer am Rande der Donau entlang. Auch am zweiten Tag unseres Abenteuers verfolgt uns das Pech und welches Auto sonst als die Pearl hat einen Plattfuß. Nach einer kurzen Pause inkl. Reifenwechsel konnte es aber glücklicherweise weiter Richtung Balaton gehen.

Nach einem leckeren Abendessen entschieden wir uns die rumänische Grenze zu entern und tief in der Nacht Timisoara als Übernachtungsplatz zu nutzen. Nach den ersten stressigen Rallyetagen gönnten wir uns eine heiße Dusche und ein paar Stunden Schlaf in den weichen Betten eines Hostels. Natürlich alles im Rahmen der Regeln für 11,11 € pro Person.

Montag, 7. Mai 2018

Nach frühmorgendlichem Start in Timisoara ging es ab nach Lugoj wo wir in einer Einrichtung für körperlich und geistig behinderte Kinder erwartungsfroh empfangen wurden. Wir entluden alle Spenden und erhielten bemerkenswerte Eindrücke sowohl im postiven als auch im Negativen. Das tolle Engagement der Leute und dem gegenüber der Umstand, dass mit den geringsten Mitteln so vielen Menschen geholfen werden soll. Viel Einsatzbereitschaft und Leidenschaft zaubern den Kindern tagtäglich ein Lächeln aufs Gesicht. Nach eindrucksvollen Gesprächen mit den Verantwortlichen vor Ort machten wir uns auf den Weg über Sebes hinein an den Fuß der Transalpina - nach Vidra. Wir hatten mit einem Campingplatz am See gerechnet - die Gebäude entsprachen nicht unseren Vorstellungen - standesgemäß für das Ende des eindrucksvollen Tages schlugen wir unser Nachtlager vor einem abgewrackten "Leistungszentrum" für Olympioniken aus der Diktaturzeit Ceausescu's. Natürlich enterten wir das Gebäude (Schauplatz eines Horrorfilms "Hotel of the Damned") und erklommen das Rooftop mit Seeblick. Danach rundete eine Selektion rumänischer Biere den Abend ab und dienten als Schlummifix für eine erholsame Nacht in den Autos bei 6 Grad.

Dienstag, 8. Mai 2018

Nun haben wir die Spitze der Transalpina erreicht, der Aufwand hat sich gelohnt! Nach einer holprigen und kurvigen Abfahrt mussten wir dann doch eine Werkstatt für die Black Pearl in Bukarest aufsuchen. Der kaputte Dämpfer und unserer Reparatur mit Silikon, Kabelbinder und Draht war scheinbar nichts für die Ewigkeit. Nachdem nach etwa 3 Stunden ein neuer Dämpfer eingebaut war, konnte es endlich weiter gehen. Fit für die anstehenden Aufgaben machten wir uns auf den Weg nach Troja.

Mittwoch, 9. Mai 2018

Nach der Übernachtung am "Lost Place" in Bulgarien - ein Relikt aus der  ehemaligen UdSSR tourten wir weiter Richtung Türkei. Ziel, noch am selben Abend die Fähre nach Canakkale und das Fahrerlager zu erreichen. Schon vor Ankunft in Canakkale trafen wir auf einige der anderes teilnehmenden Teams - so wussten wir, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

Donnerstag, 10. Mai 2018

Nachdem wir eine ruhige Nacht in unseren Autos im Fahrerlager in Canakkale starteten wir zu einem offiziellen Treffen mit dem türkischen Agrarminister. Früh morgens fiel uns jedoch noch ein, dass wir eine Challange - den Bau eines trojanischen Pferds aus gefundenem Holz - bewältigen müssen. Also haben wir den Morgen genutzt um ein trojanisches Pferd, liebevoll "Ronny" genannt, zusammen zu Zimmern. Wieder mal war hierbei Panzerband unsere Rettung. Durch geschickte Positionierung "verkauften" wir unser Bauwerk als Siegerpferd und erhielten durch einige Verwirrung bei der türkischen Jury einen Siegerpreis. Minimaler Aufwand - Maximaler Ertrag! Nach dem offiziellen Teil ging es weiter in die Stadt Troja wo wir uns die alten Ruinen anschauten und einen entspannten Tag verbrachten. Abends wurden wir dann zu einem feinen türkischen Essen eingeladen, als Belohnung für die "Mühen" die wir für den Bau unserer Pferde aufgebracht haben.

Freitag, 11. Mai 2018

Heute hieß es für unser Team pünktlich aufstehen und ab zur Fähre. Die erste verpassten wir leider wegen Stau vor dem Hafen. Die zweite Fähre war dann unsere und so machten wir uns mit einigen anderen Teams auf den Weg nach Istanbul. Es hätte eine entspannte Fahrt werden können, wenn nicht unser silberner Rusty die Lust verloren hätte. Überspannung im Kombiinstrument heißt – Anhalten, sofort, gehe nicht über Los und ziehe auch keine 2000 türkische Lira ein. Genau in dem Moment fing es natürlich auch noch wie aus Eimern an zu regnen. Ursache für den Fehler schien die Lichtmaschine zu sein und so gab es nur eine Lösung: Abschleppseil raus suchen und ab in die nächste türkische Werkstatt nach Tekirdag. Nachdem wir Rusty über eine Stunde über Stock und Stein und nicht vollends fertig gebaute Straßen geschleppt hatten, kamen wir endlich am Bosch Service "Engin Oto" an. Dort wurde uns innerhalb von zwei Stunden das Auto wieder fit gemacht. Und so kamen wir spät aber glücklich und ohne weitere Schäden im Camp in Instanbul Nähe Taksim Platz an. Der Stau beim Einfahren in das Stadtgebiet hat uns gezeigt, was es bedeutet eine Stadt mit 20 Millionen Einwohnern zu besuchen. Faszination pur!

 

Samstag, 12. Mai 2018

Heute stand mal nichts auf unserer Rallyeagenda, also machten wir unseren eigenen Plan. Am frühen Morgen brachten wir unsere Wäsche in eine Reinigung und machten uns mit einem Taxi auf den Weg in die Innenstadt von Istanbul. Das Taxi, ein kleiner Renault Clio war laut Taxifahrer völlig ausreichend, um eine Gruppe von sechs Personen (2x über 100 Kilo) durch den türkischen Stadtverkehr zu bringen. Also Alle rein! Wir besuchten diverse Sehenswürdigkeiten der 20 Millionen Stadt, wie die blaue Moschee, den türkischen Basar und die Hagia Sophia. Um den Tag abzurunden, machten wir eine Bootstour über den Bosporus auf einem kleinen Motorboot. Istanbul ist einfach eine atemberaubende Stadt und wir können jedem empfehlen diese mal zu besuchen. Unsere zwei Tage Aufenthalt reichten leider überhaupt nicht aus, um alles zu erkunden aber wir werden sicherlich nochmal wieder kommen.

Sonntag, 13. Mai 2018

Am Sonntag ging es am frühen Morgen mit allen Teams im von der Polizei eskortierten Autokorso zur blauen Moschee. Dort wurden wir bereits von vielen neugieriegen türkischen Einheimischen und Touristen erwartet. Am Nachmittag besuchte uns dort der deutsche Botschafter, es wurde ein Liedchen mit unseren mitgebrachten Instrumenten gespielt und dann ging es auch schon weiter. Wieder eskortiert von der Polizei quer durch den innerstädtischen Stau bis zum Hauptsitz des türkischen Fußballverbandes. Dort angekommen spielten wir gegen ein türkisches Team ein kleines Freundschaftsspiel. Anschließend gab es ein feines Essen, was wir alle gut gebrauchen konnten. Zum Abschluss überreichten wir dem Vize-Präsidenten des türkischen Fußballverbandes einen von allen VFB-Spielern signierten Fußball als Geste der Deutsch-Türkischen Freundschaft.

 

Montag, 14. Mai 2018

Heute starteten wir nach einem vom Türkischen Fußballbund zur Verfügung gestellten Frühstück um 9 Uhr Richtung Kozlu. Nach einer Mittagspause mit leckerem Adana Kebab kam es dann leider nach wenigen Kilometern zu einem Unfall mit einem unserer Rallye Mercedes. Ein dicht auffahrender türkischer Lieferwagen konnte als sich der Verkehr aufstaute nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr auf unsere Black Pearl auf, die durch den Aufprall weiter auf den Silver Surfer geschoben wurde. Nachdem wir den Schreck verdaut hatten und feststellten dass der Schaden an unserem Auto geringer war als zunächst gedacht, fuhren wir gemeinsam mit der Polizei ins nächstgelegene Revier um den Unfallbericht abzuholen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt und wir konnten nach 2 Stunden Unfallaufnahme und Pläuschchen mit den Polizisten unsere Reise fortsetzen. Dem auffahrenden Lieferwagen ging es leider nicht so gut - dieser musste abgeschleppt werden. Mercedes 1 - FIAT 0. In der Abenddämmerung erreichten wir dann das Tagesziel die Offroad-Challege. Mit unseren Autos jagten wir über Stock und Stein die Berge hoch. Oben angekommen entschädigte ein toller Ausblick bei Sonnenuntergang die Strapazen des heutigen Tages.

Dienstag, 15. Mai 2018

Die heutige Etappe führte uns von unserem Nachtlager in Kozlu weiter Richtung Süden an Ankara vorbei ins anatolische Bergland, nach Bogazkale. Bogazkale ist eine 5000-Jahre alte Befestigungsanlage der Hethiter und eines von 9 türkischen UNESCO-Weltkulturerben. Unterwegs konnten wir wieder 2 kleinen Jungs im einen Fußball und VFB-Fanartikel schenken, mit denen sich sicherlich viel Spaß haben werden. Die Etappe war fast 500km lang, so dass wir doch recht zügig vorbei an Kühen, Schafherden und winkenden Polizisten als 2. Team das Etappenziel erreichten.

Mittwoch & Donnerstag, 16. - 17. Mai 2018

Heute ging es von Bogazcale nach Ankara - Zum Hypodrom in der Innenstadt wo wir ein Rennen gg. alle Rallyeteilnehmer fuhren.
Das Rennen - anders als erwartet, fand mit Le Mans Start auf dem Rundkurs statt. Nach der Einführungsrunde war klar, dass das Rennen an Bordsteinen und Schlaglöchern vorbei mit ca. 80 Fahrzeugen durchaus gefährlich werden könnte. Nach mehrmaligem umparken vor dem Start fanden wir uns relativ weit hinten wieder. Auf der Strecke ging es zu wie im wilden Westen - die Fahrer, vom Ehrgeiz gepackt, steckten nicht zurück, es wurde gerammt und um jeden Meter gekämpft, so dass tatsächlich 3 Autos mit Totalschaden (Achsbrüche usw.) liegen blieben. Wir hielten uns raus und kamen an.

 

Abends ging es dann nach Haymana, eine Stadt bekannt für Thermalquellen. Das ortsansässige Hamam war unser auserkorenes Duschziel - später am Abend lud uns die Dorfbevölkerung zum gemeinsamen Abendessen und zur feierlichen Eröffnung des Ramadans ein. Eine sehr gastfreundliche Geste.

 

Später gab es für die Kinder wieder einige kleine Spenden von uns und wir spielten Fußball auf dem Marktplatz.

 

Am Rande sei gesagt, dass die Anwesenheit deutscher Gäste von lokalen Parteibüros genutzt wird die bevorstehenden Wahlen zu bewahlkämpfen. Das nahmen wir zum Anlass das Camp vor der Nacht zu verlassen um an den entlegenen Salzsee Tuz Gölü zu fahren und dort die Nacht zu verbringen. Die Kollegen vom Team Dirty Ronny waren mit dabei. Die ersten Kontakte mit dem Torwächter vorm Salzabbauwerk geknüpft, enterten wir den Salzsee in der früh und fuhren mit dem freundlichen Wärter über die Seeterassen - es hat sich gelohnt!!

 

Wir sind weiter nach Aksaray gefahren, haben einen kurzen Stop vor dem Mercedes LKW-Werk gemacht, Tee getrunken und kamen in Ürgüp, Kapadokien angelangt. Alles zwischen Besichtigung der Höhlenstädte und den berühmten HeißLuftballon-Fahrten war nun möglich.

 

Freitag & Samstag, 18. - 19. Mai

Nach eindrucksvollen Tagen in Ürgüp, Kapedokya und Nigde am Fuße des Taurusgebirges haben wir heute das Taurusgebirge passiert und reisten nach einem kleinen Stop beim Oberbürgermeister der Provinz Adana nach Mersin! Unsere Fahrzeuge wurden heute auf die Fähre verladen und gehen auf dem Seeweg nach Israel. Es stellt in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar, denn die Einreisebestimmungen sind nicht nur für uns, sonern auch für die Black Pearl, Rusty und den SilverSurfer streng. Wir mussten die Autos geöffnet auf der Fähre zurücklassen.

 

Es waren sehr schöne Eindrücke die wir in der Türkei gewinnen konnten, wir trafen auf unheimliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit und konnten viele Menschen mit unseren Spenden glücklich machen. Und im Wahlkampf waren wir natürlich auch mittendrin.

Nach dem Verladen der Fahrzeuge in Mersin kamen wir am späten Abend völlig erschöpft in Adana an.

 

Der 2. Teil unseres Abenteuers wird nun auch von politischen Diskursen geprägt sein, denn die aktuelle Lage in Israel lässt uns darüber nachdenken ob die geplante Durchfahrt durch Palästina uns ermöglicht wird.

Sonntag, 20. Mai

Ruhetag für das Team Stauanfang - Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Anstrengungen in Israel und Jordanien wurde der Tage für Körperpflege und das Update der Website und sozialen Medien genutzt.

Morgen um 4:00 Uhr geht es für uns zum Flughafen und wir können in Haifa hoffentlich unsere Autos unversehrt in Empfang nehmen!

Montag, 21. Mai

Heute ging es für uns früh am Morgen Richtung Flughafen. Hier erreichten wir überpünktlich unseren Flieger von Adana nach Tel Aviv. Angekommen in Tel Aviv ging es weiter mit dem Zug Richtung Zollhafen in Haifa, wo wir unsere Mercedes unversehrt in Empfang nehmen konnten. Da wir glücklicherweise recht schnell vom Zoll abgefertigt wurden, hatten wir noch Zeit im Uriburi in Akko den angeblich besten Fisch der Welt zu essen. Wir können hiermit bestätigen: Es war echt lecker!

Im Nachgang ging es nach Tel Aviv zurück, wo eine der elementaren Challenges dieser Rallye statt fand. Bereits vor der Rallye sammelten wir Kronkorken von 111 verschiedenen Bieren. In Summe brachten die Teams über 300.000 Kronkorken mit nach Israel. Das Ergebnis wird höchstwahrscheinlich für einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde für das größte Kronkorken-Mosaic der Welt reichen. Ein großen Dank an die inspirierende israelische Künstlerin!

Dienstag, 22. Mai

Auf Grund der Hitze endete die Nacht in Tel Aviv früh am Morgen. Wir machten uns frisch und alle Teams übergaben für den guten Zweck Scout Rucksäcke an Schulkinder aus Israel. Alles im Zeichen des friedvollen Zusammenlebens von Menschen verschiedener Religionen in Istrael.

Im weiteren Verlauf des Tages galt es einige Challanges aus dem Roadbook zu bewältigen. Diese führten uns über Offroad Pisten bis tief ins israelische Hinterland. Durch das steinige israelische Bergland wo vermutlich der kleine David den großen Goliath mit seiner Steinschleuder niederstreckte, ging es an Weinguten im Hinterland und Höhlen aus der Zeit der Römer vorbei zu einer Brauerei, wo wir das mitgebrachte Günzburger Malz gegen ein israelisches Bier tauschen konnten. Am Abend schlugen wir dann erschöpft unser Nachtlager ca. ein Kilometer zur Grenze nach Palästina auf. Kampfhubschrauber und Jets immer sichtbar im Luftraum. Aufgrund der andauernden heißen Temperaturen von mehr als 40° entschieden wir uns kurzfristig noch am späten Abend Richtung Jerusalem auszubrechen.

Mittwoch, 23. Mai

Nach nächtlicher Ankunft in Jerusalem starteten wir unsere Sightseeing Tour in den frühen Morgenstunden. Wir besuchten einige Pilgerstätten der drei großen Weltreligionen, wie die Klagemauer, die Grabeskirche und die Al-Aqsa-Moschee. Weitere Challenges standen für heute nicht im Roadbook.

Donnerstag, 24. Mai

In den frühen Morgenstunden sind wir am heutigen Tag Richtung totes Meer aufgebrochen - das Zielland unserer aufregenden Reise. Gegen 14 Uhr kamen wir bei schwüler Hitze auf der Jordanischen Seite des Toten Meers an und entleerten das aus Deutschland mitgebrachte Wasser in das vom Austrocknen gefährdete Gewässer. Jedes Jahr sinkt der Meeresspiegel um einen ganzen Meter, was man auch an der Färbung des Gesteins an den Ufern erkennt. Für uns alle ein erschreckendes Bild! So hatten wir nun nochmal die Chance uns in dem salzigen Wasser treiben zu lassen. Ein tolles Erlebnis! Wer weiß wie lange das noch möglich ist.

Freitag, 25. Mai

Das heutige Tagesziel hieß für unser Team Amman, die Hauptstadt Jordaniens. Hier standen für uns einige Fotochallenges zur Befüllung des Roadbooks an. Nachdem wir gefühlt eine Ewigkeit in den engen Gassen und dem Trubel der arabischen Obst- und Gemüsemärkte nach einem traditionellen Hamam suchten entdeckten wir im Keller eines kleinen Wohnhauses die heiße Wasserquelle. Leider nicht vergleichbar mit dem, was wir aus der Türkei kannten und so ging es für uns am frühen Abend Richtung Wüstenetappe. Angekommen am 1. Wüstencheckpoint genossen wir bei Feuer im Sand eine selbst gezauberte Bolognese. Wir gingen früh ins Bett gehen, denn die nächsten Tage sollten uns und die Autos an den Rand der Verschleißgrenze bringen. Gute Nacht!

Samstag, 26. Mai

In den frühen Morgenstunden ging es für uns auf die lange Wüstenetappe quer durch die Steinwüste. Unser Ziel: Ein Punkt auf einem schwarz weiß ausgedruckten DINA4 Screenshot von google Maps. Wir schauten uns an und mussten schmunzeln. So erging es auch den anderen Teams. Wie sollte das bloß auffindbar sein?

Nach einigen Kilometern über messerscharfe Steine und durch unwegsames Gelände trafen wir schon auf die ersten Teams mit schweren Schäden an ihren Fahrzeugen. Immer wieder trafen wir auf Autos mit gerissenen Tanks und Ölwannen und uns war bewusst, dass die Wüste auch für uns die letzte Etappe sein könnte.

Immer tiefer ging es ins raue Gelände - Straßen waren nichtmal mehr zu erahnen. Wir waren mitten im Nirgendwo und plötzlich wurden wir vom Pech verfolgt. Der erste Reifen hatte ein Loch - alle 20 Minuten mussten wir aufpumpen. Nach wenigen Kilometern dann der Plattfuß hinten links. Der Reifen war schnell gewechselt und so konnte es weiter gehen. Doch schon nach wenigen Metern. Wieder ein Plattfuss - Wieder hinten links. Die Nervosität im Team stieg an. Wie sollten wir hier bloß wieder raus kommen? Nach fünf Plattfüßen, einem brennenden Reifen, einer Kaputten Bremsanlage, viel Schweiß und nahe der Verzweifelung trafen wir mitten im Nichts auf einen Beduinen der uns mit seinem gefühlt 100 Jahre alten LKW half aus dem gröbsten Teil der Wüste raus zu kommen. Kurz vor der Dämmerung trafen wir dann auf mehrere andere Teams der Rallye. Deren Fahrzeuge wurden teilweise geschleppt und so wussten wir, dass es uns noch schlimmer hätte treffen können. So schlugen wir dann am späten Abend mit acht anderen Teams unser eigenes Nachtlager auf wo alle Autos wieder notdürftig zusammen geflickt wurden. Den vorgegebenen Checkpoint haben wir nicht gefunden - Am Ende erfuhren wir - Niemand hat ihn gefunden... Gab es ihn überhaupt?

Sonntag, 27. Mai

Heute war es soweit. Nach zwei Tagen Abenteuer in der Wüste stand für uns am frühen Abend die offizielle Zieleinfahrt an. Für uns stand vorher noch ein Besuch des Krankenhauses an, dem die Erlöse aus den gespendeten Fahrzeugen zu Gute kommen. Dort werden lebensnotwendige Herz-Op's für Kinder durchgeführt und wir hoffen dass wir mit unseren Erlösn und kleinen Spenden, die wir noch haben die Herzen der Kinder weiter - und höher schlagen lassen dürfen!
Wir danken hiermit auch nochmal allen für das Daumen drücken und die Unterstützung auf unserer Tour!

Montag, 28. Mai

7100 gefahrene Kilometer, über 50 Tankfüllungen, 10 durchfahrene Länder, Erfahrungen die einem keiner nehmen kann - die Rallye ist für uns offiziell beendet!

Nachdem wir am Vormittag das Al Khalidi-Krankenhaus besuchten und uns einen Eindruck der "Gift of Life Amman" Stiftung machen konnten (ein Großteil der Kinder, die dort behandelt werden leiden an schweren Herzfehlern und sind somit auch nicht "besuchbar") hatten wir im Nachgang die Chance in einem katholischen Waisenhaus in Amman weitere Spenden zu übergeben. Die Kinder waren sehr dankbar und zeigten sich sehr stolz über neue Schulranzen, eine Hot Wheels-Rennbahn und ein kleines Kinderfahrrad welches wir aus Deutschland mitbrachten.

Am Abend fand dann am Toten Meer die offizielle Siegerehrung statt, mit einem Hauch Vorsprung gewinnt das Team "Just Rust" vor unseren mittlerweile gut befreundeten Team "Dirty Ronny". Wie genau der Sieg zu Stande kam bleibt ein Geheimnis des OK's. An nicht sauber ausgeführten Challenges lag es wohl nicht - übrigens, wie die meisten anderen Teams wurden wir 4.
Der Sieger hat nun die ehrenvolle Aufgabe eine Feier im Laufe des nächsten Jahres für die knapp 200 Rallyeteilnehmer auszurichten - ein Grund dem Sieger nochmal extra zu gratulieren

Danach glasige Augen - wir mussten unsere Einfuhr-Papiere für die Fahrzeuge abgeben. Unsere treuen Begleiter werden verwertet - der Erlös kommt der "Gift of Life Amman"-Stiftung zu Gute. Es wird sich wohl um einen stattlichen 5-stelligen Betrag in Summe handeln, mit dem weitere Herz-OPs finanziert werden können.

Dienstag, 29. Mai

Den heutigen freien Tag nutzen wir um Petra zu besichtigen. Die Hauptstadt des einstigen nabatäischen Königreichs geht in etwa auf das Jahr 300 v. Chr. zurück und lag auf einer viel bereisten Handelsroute. Der Zugang durch eine enge Schlucht namens Al Siq führte uns zu beeindruckenden Grabstätten und Tempeln, die in die vielfarbigen Sandsteinklippen geschlagen wurden. Eines der Highlight dieser beeindruckenden Stadt stellt der 45 m hohe Khazne al-Firaun Tempel dar den vielleicht einige aus dem Film Indiana Jones kennen. Dort dienten die Tempel und Steinklippen als Filmkulisse.

Am Ende des Tages zeigte unser Schrittzähler 18,4 gelaufene Kilometer und 124 Stockwerke an. Eine reife Leistung bei 40 Grad und brennendem Sonnenschein. Den Sonnenbrand gab es dann für alle inklusive.

Mittwoch, 30. Mai

Heute hieß es für uns früh aufstehen und die letzte Fahrt mit unseren treuen Begleitern antreten. Definitiv ein schwerer Schritt für uns alle, denn in den letzten Wochen sind uns die drei Mercedes sehr ans Herz gewachsen. Auf dem Weg zum Flughafen lieferten wir die Autos am vereinbarten Übergabeort ab. Auf dem umzäunten Gelände standen die Boliden dann fein aufgereiht und warteten auf ihr trauriges Schicksal. Doch die Aussicht auf gerettete Leben und freudige Gesichter entschädigte für alles. So ging es für uns mit unglaublich tollen Erinnerungen an Gastfreundschaft, Offenheit, Anstrengungen, Stress, Schlafmangel, Dosenravioli, Thunfisch verfeinert mit sauren Gurken und vielen anderen Dingen die keine VISA-Card bezahlen kann, mit dem Flieger zurück nach Frankfurt am Main. Danke an alle die uns das ermöglicht und uns bei unserer Reise unterstützt haben - wir sind stolz dabei gewesen zu sein!